April 2003

Hersfelder Zeitung 28.04. 2003

Auch Bökel betreut Bienen
Imkerverein Bad Hersfeld feierte gestern den 34. Hessischen Imkertag

Von Christopher Göbel

Bad Hersfeld. Nicht Kultur, sondern Natur füllte am Sonntag die Bad Hersfelder Stadthalle, denn der Landesverband Hessischer Imker (LHI) hielt dort seinen 34. Hessischen Imkertag ab. Den Tag hatte der Imkerverein Bad Hersfeld wegen seines 120-jährigen Bestehens im Jahr 2003 ausgerichtet.

Die Bad Hersfelder Imker hatten neben Bienenzüchtern aus ganz Hessen auch acht Aussteller eingeladen, die im Foyer der Stadthalle alles rund um die Imkerei anboten. Ganze Anzüge mitsamt Imkerhut, Honigschleudern, Bienenkästen sowie Fachbücher und -zeitschriften über Bienenzucht und Honigproduktion konnten die zahlreichen Besucher bestaunen und kaufen.

Dazu gab es kosmetische Produkte wie Seife und Cremes sowie Honigwein und Kerzen – natürlich alles von Imkern hergestellt. Selbst Stoffbienen für Kinder und Fußabtreter mit den gelb-braun gestreiften Tierchen als Aufdruck wurden angeboten.

Während die Besucher sich an den selten gezeigten Stücken sattsahen, wurde der 34. Hessische Imkertag im Saal der Stadthalle offiziell eröffnet. Intern hatten die hessichen Bienenzüchter bereits ein eintägiges Tagungsprogramm in der Festspielstadt hinter sich.

Der Vorsitzende des LHI, Walter Leukel aus Wiesbaden, konnte am Sonntag dann zahlreiche Gäste aus der Politik begrüßen, darunter die Erste Kreisbeigeordnete Christa Bittner, den Bad Hersfelder Bürgermeister Hartmut H. Boehmer, Vertreter des Hessischen Landwirtschaftsministeriums und den Ex-Ministerpräsidentschafts-Kandidaten Gerhard Bökel (SPD), Abgeordneter des Hessischen Landtages. „Gerhard Bökel betreut auch ein paar Bienenvölker“, sagte Walter Leukel in seiner Begrüßungsansprache.

Christa Bittner und Hartmut H. Boehmer dankten den Bad Hersfelder Imkerinnen und Imkern für ihren Einsatz, denn „Bienen sind für die Bestäubung der heimischen Pflanzen und Bäume unerlässlich“, sagte Boehmer in seiner Ansprache.

Der Ehrenvorsitzende des Imkervereins Bad Hersfeld, Hans Schiebold, beklagte, dass junge Menschen keinen Zugang mehr zur Imkerei fänden. „Wenn in unseren Schulen Terrarien mit sicherlich interessanten Tieren angelegt werden, aber keiner über die heimischen Bienen bescheid weiß, dann läuft da etwas falsch“, stellte er fest.

Die Mitglieder des Imkervereins Bad Hersfeld stehen interessierten Menschen gerne als Berater beim Aufbau einer eigenen Bienenzucht zur Verfügung. Um ihr eigenes Wissen zu erweitern, lauschten die hessischen Imker am Sonntag noch zwei Vorträgen über Bienenzucht und Imkerei.

Ansprechpartner für Interessenten ist jeder Imker sowie der Vorsitzende des Imkervereins Bad Hersfeld, Wilfried Galler (Telefon 06677/238). Kontaktadressen gibt es auch im Internet unter der Adresse www.imkerverein-badhersfeld.de .

 


Hersfelder Zeitung 23.04. 2003

In der Stadthalle geht’s rund um die Biene

Bad Hersfeld. Der Imkerverein Bad Hersfeld, der Mitglied im Landesverband Hessische Imker (LHI) ist, richtet vom 25. bis zum 27. April den 34. Hessischen Imkertag aus. Dann geht es in der Stadthalle der Festspielstadt um Bienen, Imkerei, Honig und alles, was dazugehört. Das Motto in diesem Jahr lautet „Die Zukunft der Imkerei“. Gleichzeitig feiert der Verein sein 120-jähriges Bestehen.

Für Besucher wird am Sonntag, 27. April, von 9.30 bis 15 Uhr eine große Informations- und Verkaufsausstellung in der Bad Hersfelder Stadthalle geboten. Mehrere Aussteller werden neben Honigprodukten auch die nötigen Gerätschaften zeigen, vorstellen und verkaufen.

Zudem werden an diesem Tag Honige der Hersfelder Imker prämiert und langjährige Mitglieder geehrt.
Für Essen und Getränke wird gesorgt. (cdg)

 


Hersfelder Zeitung 05.04. 2003

„Jeder kann Imker werden“
Imkerverein Bad Hersfeld feiert Geburtstag mit „Hessischem Imkertag“

Von Christopher Göbel

Bad Hersfeld. „Früher war es einteures Vergnügen, im Imkerverein zu sein“, sagt Wilfried Galler, der Vorsitzende des Imkervereins Bad Hersfeld. Denn 3,50 Reichsmark (RM) mussten monatlich als Mitgliedsbeitrag entrichtet werden – und das bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von etwa 13 RM.

Dennoch fanden sich vor 120 Jahren, im Jahr 1883, elf Bienenhalter aus Hersfeld und Umgebung zusammen, um einen Verein zu gründen, der heute den Namen „Imkerverein Bad Hersfeld“ trägt.

Heute hat derVerein 86 Mitglieder in der Kreisstadt und deren Umgebung, die sich der Imkerei und der Bienenpflege verschrieben haben. Sie treffen sich zu monatlichen „Klönabenden“, an denen bestimmte Themen rund um Bienen und Honig besprochen werden. Des weiteren stehen pro Jahr zwei lehrreiche Exkursionen auf dem Programm.

Doch in den vergangenen 20 Jahren hat das Interesse an der Imkerei stark nachgelassen: „Junge Menschen haben leider wenig Interesse an der Imkerei“, sagt Wilfried Galler. Dennoch kümmert sich der Imkerverein um die Nachwuchsarbeit. „Unsere Imker bieten zum Beispiel Patenschaften für Jung-Imker an. Außerdem können auch die nötigen Gerätschaften zur Verfügung gestellt werden“, sagt Galler. Manche Imker geben sogar ganze Bienenvölker an Neu-Imker weiter. „Für Jugendliche ist die Imkerei auf jeden Fall eine Möglichkeit, das Taschengeld aufzubessern“, meint Adam Stein, der Pressewart des Vereins.

Theoretisch kann heutzutage jeder mit der Imkerei beginnen. Die Forstämter stellen kostenlose Flächen zur Verfügung, auf denen Bienenstöcke aufgestellt werden können. Auch viele Landwirte erlauben die Aufstellung von Bienenstöcken und Imkereizubehör auf ihrem Grund.

Die Zahl der heimischen Bienenzüchter – und damit die Anzahl der Bienenvölker – ging in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter zurück. Gründe hierfür sind und waren vor allem Krankheiten und Parasiten, die unter anderem aus dem europäischen Ausland eingeschleppt werden. „Besonders schlimm sind dabei die Varroa-Milbe und der kleine Bienenstock-Käfer“, sagt Wilfried Galler. „Da brechen ganze Bienenvölker zusammen“. Bisher hat der Käfer die Bad Hersfelder Imker verschont, „doch er ist auf dem Vormarsch“, fürchtet Galler.

„Ein gesundes Bienenvolk kann bis zu 100.000 Bienen stark sein“, erklärt Adam Stein, der selbst 15 Bienenvölker mit bis zu 1,3 Millionen „Immen“ betreut.

Zu den Aufgaben eines Imkers gehört neben der ständigen Beobachtung und der Pflege der Bienen über das gesamte Jahr auch das Ausschmelzen des Wachses und natürlich die Honigvermarktung. Neben dem Honig zum Verzehr können aus Bienenprodukten auch Medikamentengrundstoffe, Wachs und Honigwein hergestellt werden.

Doch die Leistung der Biene bezieht sich nicht nur auf den Verkauf ihrer Produkte, sondern vor allem auf ihren Nutzen für die Umwelt und den Kreislauf der Natur. „Etwa fünfmal wertvoller als die Honigvermarktung ist die Bestäubungsleistung der Bienen und deren Beitrag zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts“, erklärt Stein.

Doch bevor die Honigsaison wieder richtig anfängt, richtet der Imkerverein Bad Hersfeld, der Mitglied im Landesverband Hessische Imker (LHI) ist, vom 25. bis zum 27. April den 34. Hessischen Imkertag aus. Dann geht es in der Stadthalle der Festspielstadt um Bienen, Imkerei, Honig und alles, was dazugehört. Das Motto in diesem Jahr lautet „Die Zukunft der Imkerei“.

Für Besucher wird am Sonntag, 27. April, von 9.30 bis 15 Uhr eine große Informations- und Verkaufsausstellung in der Bad Hersfelder Stadthalle geboten. Mehrere Aussteller werden neben Honigprodukten auch die nötigen Gerätschaften zeigen, vorstellen und verkaufen. „Die Saaldekoration wird anlässlich des 120-jährigen Bestehens unseres Vereines eine kleine Reise durch die Geschichte der Imkerei darstellen“, sagt Wilfried Galler.

Zwischendurch werden Dr. Alfred Schulz und Klaus Kutt, beide Bienenspezialisten, Fachvorträge für interessierte Zuhörer halten. Informationen über die Behandlung von Bienenkrankheiten werden ebenfalls gegeben. Während der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Bad Hersfelder Bürgermeisters Hartmut H. Boehmer steht, werden zudem verdiente Mitglieder geehrt und Honige prämiert.

Seit einigen Tagen ist der Imkerverein Bad Hersfeld auch im Internet vertreten. Unter der Adresse www.imkerverein-badhersfeld.de will der Verein über sich, Bienen, Honig und die Imkerei informieren.

Ansprechpartner für interessierte Neu-Imker sind die Vorstandsmitglieder des Imkervereins Bad Hersfeld, die per E-Mail an info@imkerverein-badhersfeld.de zu erreichen sind. „Auch der Bienenzüchter aus der Nachbarschaft ist ein kompetenter Ansprechpartner“, sagt Adam Stein.